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3 Minuten Lesezeit (645 Worte)

Die Digitalisierung des Bewerbungsprozesses

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Digitalisierung des Bewerbungsprozesses - neue Herausforderungen und neue Chancen

Durch die Digitalisierung befindet sich der Bewerbungsprozess schon seit Jahren in einem tiefgreifenden Wandel. E-Mail- und Online-Bewerbungen sind heute allgemeiner Standard. Durch die Corona-Krise sind persönliche Bewerbungsgespräche derzeit eher die Ausnahme als die Regel. Dennoch können derzeit mehr denn je die Chancen der Digitalisierung auch für eine erfolgreiche Bewerbung genutzt werden - auch im Gesundheitswesen.

Von der klassischen Bewerbungsmappe zum Online-Bewerbungsprozess

Noch um die Jahrtausendwende wurden Bewerbungen fast ausschließlich auf Papier und mit der Post verschickt. Schlechte Druck- und Papierqualitäten oder Flecken auf der Bewerbungsmappe konnten selbst für hochqualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten ein Ausschlusskriterium sein - ihre Bewerbung landete ohne weitere Sichtung auf dem Stapel, der den Ablehnungen vorbehalten war. Inzwischen haben viele Unternehmen ihren Bewerbungsprozess mehr oder weniger stark digitalisiert.
E-Mail-Bewerbungen sind heute die häufigste Form des Erstkontakts zu einem potenziellen Arbeitgeber. Andere Firmen präferieren im Zuge der Digitalisierung Formular-Bewerbungen, um ihren Bewerbungsprozess und die Kandidatenauswahl teilweise zu automatisieren. Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens sind von diesem Trend nicht ausgenommen. Auch hier ist der digitale Bewerbungsprozess aus dem Alltag der Personalabteilungen nicht mehr wegzudenken. Mediziner und andere Bewerber in der Gesundheitsbranche haben sich seit langem darauf eingestellt. Neu in der Corona-Krise ist jedoch, dass oft auch das Bewerbungsgespräch durch die Möglichkeiten der Digitalisierung organisiert und gestaltet werden muss.

Digitale Vorstellungsgespräche - per Skype, Viber oder Zoom

 Die Digitalisierung hat dazu geführt, dass persönliche Kontakte in vielen Bereichen nicht mehr unabdingbar sind. Der Bewerbungsprozess - und auch Vorstellungsgespräche mit dem potenziellen neuen Arbeitgeber - können auch auf digitalem Wege vor sich gehen. In vielen Firmen ist es aufgrund der Digitalisierung inzwischen sogar Usus, das erste Gespräch mit den Bewerbern auf einer digitalen Plattform durchzuführen. Die klassische Variante dafür ist ein Skype-Anruf. Neben Skype können Unternehmen und Bewerber jedoch auch andere Medien - beispielsweise Viber oder Zoom - für das digitale Kennenlernen nutzen. Die Unternehmen treffen bei diesem Gespräch eine Vorauswahl, in deren Rahmen sie entscheiden, ob anschließend ein persönlicher Gesprächstermin vereinbart wird.

Digitaler Bewerbungsprozess für Mediziner?

Für Mediziner ändert sich durch die Digitalisierung der Bewerbung auf den ersten Blick nicht allzu viel. Für die Versendung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen ist für sie die E-Mail-Bewerbung der Regelfall. Bei Formularbewerbungen haben sie die Möglichkeit, umfangreiche persönliche Bewerbungsunterlagen beizufügen. Verlangt werden in jedem Fall ein ausführlicher tabellarischer Lebenslauf, Kopien von Fach- und Arbeitszeugnissen und - vor allem bei Chirurgen und Anästhesisten - ein Nachweis durchgeführter Operationen. Ein wichtiger Bewerbungsbestandteil für Mediziner ist außerdem ein überzeugendes Motivationsschreiben: Was verbinden Sie mit Ihrem Beruf? Was motiviert Sie, sich ausgerechnet bei diesem Arbeitgeber zu bewerben? Was möchten Sie in Zukunft in Ihrem Beruf erreichen? Mit einem digitalen Bewerbungsgespräch dürften dagegen nur wenige Mediziner Erfahrungen haben. Die Gesundheitsbranche legte bisher auf ein persönliches Kennenlernen Wert.

Digitale Bewerbungsgespräche - auch für Mediziner kein Problem

In einem aktuellen Bewerbungsprozess sollten jedoch auch virtuelle Bewerbungsgespräche für Mediziner kein Problem sein. Passieren kann, dass die Gespräche derzeit nicht nur den Charakter eines Erstkontaktes tragen, sondern deutlich stärker in die Tiefe gehen. Wie bei einem analogen Gesprächstermin kommt es auch im Videotelefonat mit dem potenziellen Arbeitgeber darauf an, sich als kompetent, professionell und für die angestrebte Stelle motiviert zu präsentieren. Ein positiver, souveräner Auftritt wirkt auch in den digitalen Medien überzeugend. Wichtig ist, dass Mediziner auch in einem digitalen Bewerbungsprozess deutlich machen, wer sie sind und was sie können. Auch in Zeiten von Corona wird dann sehr wahrscheinlich sehr bald ein persönliches Gespräch vereinbart.

Ein alternativer erster Eindruck

Für Mediziner gilt ebenso wie für den Bewerbungsprozess in anderen Branchen, dass die Digitalisierung das persönliche Kennenlernen nicht ersetzen kann. Jedoch ist das digitale Kennenlernen zwischen Arbeitgeber und Bewerber ein sinnvoller erster Schritt, um ohne großen Aufwand einen ersten Eindruck voneinander zu gewinnen und grundsätzliche Fragen abzuklären. Vorallem bei langen Anreisewegen von Bewerbern sind Videochats dafür ein optimales Medium - nicht zuletzt in, aber auch nach den Zeiten von Corona.

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