Fachsprachprüfung
Fachsprachprüfung für Ärzte: Zuständigkeiten, Ablauf und Kosten
Seit 2014 erfolgt die Approbation für ausländische Ärzte nur mit einer erfolgreich bestandenen Fachsprachprüfung für Medizin. Die Teilnehmer müssen allgemeine deutsche Sprachkenntnisse sowie spezielle Kenntnisse in der Fachsprache vorweisen. Die grundlegenden Rahmenbedingungen gelten bundesweit, in den einzelnen Bundesländern gibt es aber zum Beispiel bei der Prüfungsstelle und den Kosten Unterschiede.
Diese Regelungen für die Fachsprachprüfung gelten bundesweit
Grundsätzlich müssen alle Nicht-Deutsche, die ihr Studium im nicht-deutschsprachigen Raum absolviert haben, eine Fachsprachprüfung für Ärzte ablegen. Das Bestehen der Prüfung ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Approbation. Die Prüfung soll sicherstellen, dass jeder Mediziner den hohen Anforderungen an die Kommunikation mit Patienten und Kollegen gerecht wird.
Das erforderliche Sprachniveau haben die Verantwortlichen bundeseinheitlich festgelegt. Die Bewerber müssen ein Zertifikat B2 für das allgemeine Sprachniveau und ein Zertifikat C1 für das Fachsprachenniveau vorweisen. Diese Zertifikate erwerben sie nacheinander. Zuerst sichern sie sich das Zertifikat B2 unter anderem an einem Goethe-Institut und anschließend das Zertifikat C3 bei der lokalen Landesärztekammer.
Unterschiede in den einzelnen Bundesländern
Die Organisation der Fachsprachprüfung für Medizin ist Ländersache. Bundesweit gibt es einen Rahmen, in dem die Bundesländer eigene Regelungen beschließen können. Die größte Differenz besteht bei der Frage, wer die Fachsprachprüfung durchführt. Einige Bundesländer haben diese Aufgabe der Landesärztekammer übertragen. Andere Bundesländer erkennen die Zertifikate von bestimmten staatlich anerkannten Instituten an. Manche Länder bieten auch beides: Mediziner dürfen zwischen einer Prüfung bei der Landesärztekämmer und einem staatlich anerkannten Institut wählen.
Bei den staatlich anerkannten Instituten als Alternative zur Landesärztekammer haben sich diese beiden Varianten etabliert:
- Patientenkommunikationstest der Freiburg International Academy
- telc Deutsch für Mediziner
Voraussetzungen für die Fachsprachprüfung und Anmeldung
Für die Anmeldung zur Fachsprachprüfung Medizin benötigen Interessierte den ausgefüllten Antrag auf die Approbation sowie einen Nachweis über das Zertifikat B2. Die Anmeldung nehmen sie entweder direkt bei der zuständigen Prüfungsstelle wie der Landesärztekämmer oder bei einer Landesbehörde vor, auch das unterscheidet sich zwischen den Bundesländern. Danach erhalten die Angemeldeten einen Gebührenbescheid. In der Regel erfolgt erst nach der Bezahlung der Verwaltungsgebühr eine Einladung zur Fachsprachprüfung Medizin.
Die Inhalte und der Ablauf der Prüfung
Zwei Prüfer nehmen die Fachsprachprüfung ab, mindestens ein Prüfer muss ein Arzt sein. Insgesamt dauert die Prüfung eine Stunde und setzt sich aus drei Teilen mit je 20 Minuten zusammen:
✔ Dokumentation (Arztbrief)
✔ Gespräch zwischen zwei Ärzten über einen Patienten (Patientenvorstellung)
Im Gespräch mit dem Patienten kommt es vor allem auf eine gute deutsche Alltagssprache an. Teilnehmer müssen den Patienten verstehen und sich verständlich äußern. In den beiden anderen Teilen steht die korrekte schriftliche und mündliche Verwendung von Fachbegriffen im Vordergrund.
So erfolgt die Bewertung der Fachsprachprüfung
Die beiden Prüfer bewerten alle drei Teile der Fachsprachprüfung einzeln. Sie ziehen hierfür einen Muster-Bewertungsbogen heran. In jedem Prüfungsteil muss der Bewerber mindestens 60 % erreichen. Ein Unterschreiten in einem Teil führt zum Nicht-Bestehen der gesamten Prüfung. Bei einer erfolglosen Prüfung kann sich ein Mediziner jederzeit erneut anmelden, eine Obergrenze an Teilnahmen gibt es nicht. Allerdings können die zeitlichen Abstände zwischen zwei Prüfungen mehrere Monate betragen.
Die Kosten für die Fachsprachprüfung Medizin
Die Gebühren für die Fachsprachprüfung unterscheiden sich zwischen den Bundesländern. Sie betragen zwischen 300 und 487 Euro. In einzelnen Bundesländern mit Wahlmöglichkeiten kommt es auch auf die Art der Prüfungsstelle an. In Schleswig-Holstein ist die telc-Prüfung zum Beispiel günstiger als die Prüfung bei der Landesärztekammer.
Detaillierte Informationen der einzelnen Bundesländer finden Mediziner hier:
Baden-Württemberg | Niedersachsen |
Bayern | Nordrhein-Westfalen |
Berlin | Rheinland-Pfalz |
Brandenburg | Saarland |
Bremen | Sachsen |
Hamburg | Sachsen-Anhalt |
Hessen | Schleswig-Holstein |
Mecklenburg-Vorpommern | Thüringen |
Schon vor der Prüfung die Karriere planen!
Mit einer ausreichenden Vorbereitung sind die Chancen gut, die Fachsprachprüfung für Ärzte zu bestehen. Verschiedene Institute bieten spezielle Vorbereitungskurse, an denen Interessierte auch online teilnehmen können. Zudem gibt es diverse Unterrichtsbücher sowie Unterrichtsmaterialien im Internet.
Angehende Ärzte sollten die Vorbereitungszeit zugleich nutzen, um sich jetzt schon einen Überblick über die aktuelle Stellensituation zu verschaffen. Viele Arbeitgeber suchen momentan händeringend nach Ärzten, die Aussichten auf dem Stellenmarkt für Ärztestellen sind positiv. Nachdem die Hürden Fachsprachprüfung und Approbation gemeistert sind, leisten wir Ihnen gerne wertvolle Unterstützung bei der Jobsuche in unserem Karrieremanagement für Mediziner.
Über den Autor
Lena Küpper verstärkt seit 2016 das BeyondHealth-Team und unterstützt unsere Kandidaten seitdem tatkräftig im Rahmen unseres Karrieremanagements bei der Suche nach ihrer Wunschstelle. Parallel zu ihrem Masterstudium der Rehabilitationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Organisationsentwicklung an der Universität zu Köln hat sie in verschiedenen Praktika in Kliniken eine Menge Praxiserfahrung gesammelt, die sie nun gewinnbringend für unsere Kunden einsetzt. So ist sie kompetente Ansprechpartnerin für die perfekte Passung zwischen Klinik und Kandidat.