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3 Minuten Lesezeit (562 Worte)

Prozessoptimierung im Krankenhaus – hören Sie auf Ihre Mitarbeiter

prozessoptimierung

Beim Gedanken an Investitionen kommen viele Krankenhausmanager ins Schwitzen. Schuld daran ist nicht nur das 2003 in Deutschland eingeführte DRG System, welches das Abrechnungsverfahren von Patienten anhand diverser medizinischer Daten pauschalisiert hat, sondern auch stagnierende Fördermittel der Länder hindern Krankenhäuser daran, Investitionen zu tätigen. Krankenhausmanager hoffen u.a. durch Prozessoptimierungen die fehlenden Mittel auszugleichen. Doch wie kann das möglichst clever umgesetzt werden? 

Prozessoptimierung: An der Umsetzung hapert es​

Die renommierte Unternehmensberatung Roland Berger hat im Juni 2016 eine Krankenhausstudie veröffentlicht, in der Vorstände und Geschäftsführer der 400 größten deutschen Kliniken zur wirtschaftlichen Lage ihrer Häuser befragt wurden. Das Ergebnis: Obwohl sich die wirtschaftliche Lage in der deutschen Krankenhausbranche leicht entspannt, fehlt fast der Hälfte der Kliniken das Geld für Investitionen. Deshalb versucht die Mehrheit der Geschäftsführer durch Restrukturierungsmaßnahmen die wirtschaftliche Situation ihrer Häuser zu verbessern. Schwachstellen zu finden ist dabei das geringste Problem. An der konkreten Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen hapert es allerdings. Dr. Peter Magunia ist Leiter des Bereichs Healthcare bei Roland Berger und berät Kliniken, die ihre wirtschaftliche Situation verbessern wollen. Er hat uns verraten, wie Mitarbeiterzufriedenheit, Patientenwohl und Wirtschaftlichkeit zusammenkommen können.

BeyondHealth: Was bedeutet erfolgreiche Prozessoptimierung?​ 

Dr. Peter Magunia: Da gibt es nicht eine konkrete Maßnahme, sondern das ist ein ganzes Bündel an Dingen, die optimiert werden können. Wenn wir beratend tätig werden, ist es unser Ziel, Wachstum mit dem bestehenden Personal zu erreichen und das Optimierung nicht das Schließen von Stationen und Entlassungen bedeutet. Anstatt nur bis zur OP zu planen, ist es beispielsweise viel effektiver noch vor der Aufnahme des Patienten seinen Klinikaufenthalt bis zu seiner Entlassung zu planen und auch die Folgebehandlung mit der Bereitstellung von Heil- und Hilfsmitteln oder den anschließenden Aufenthalt in einer Rehaklinik, zu organisieren.

BeyondHealth: Wie können Fachabteilungen durch Restrukturierungsmaßnahmen wieder rentabel werden?​ 

Dr. Peter Magunia: Das System begünstigt derzeit Kliniken und Fachabteilungen, die standardisiert arbeiten. Wenn sich eine Klinik also z.B. auf Knieprothesen-Operationen spezialisiert, laufen Vorgänge routinierter ab und der Klinikaufenthalt der Patienten verkürzt sich merklich. Das ist nicht nur für die Klinik optimal. Studien bestätigen, dass ein verkürzter Klinikaufenthalt auch positive Auswirkungen auf die Genesung der Patienten hat.

BeyondHealth: Wie kann Personalfluktuation vermindert werden?​

Dr. Peter Magunia: Personalfluktuation ist ein großes Problem in Krankenhäusern. Insbesondere in chirurgischen Fachabteilungen, wo oftmals eine hohe Belastung durch viele Vorder- und Hintergrunddienste besteht. Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit kann Fluktuation allerdings mindern. Zeigen Sie Ihren Angestellten, dass sie ihre Arbeit schätzen. Monetär z.B. mit einem Bonus, wenn sie länger als fünf Jahre im Unternehmen sind oder mit zusätzlichen freien Tagen für regelmäßige Überstunden. Noch wichtiger ist allerdings Wertschätzung zu leben: Fragen Sie ihre Mitarbeiter gezielt nach Verbesserungsvorschlägen und geben Sie zeitnah Feedback.

BeyondHealth: Wie kann trotz steter Optimierung das Patientenwohl und die Zufriedenheit des Personals gewährleistet werden?​ 

Dr. Peter Magunia: Es besteht kein Widerspruch zwischen Wirtschaftlichkeit und guten Arbeitsbedingungen. Bis zu einem gewissen Grad kann sich das gegenseitig begünstigen. Klare Leitlinien und Vorgaben helfen auch neuen Kollegen sich schnell einzuarbeiten. Wenn jeder weiß was er zu tun hat, kann auf Abweichungen effektiver reagiert werden.

Mitarbeiter als Sprachrohr nutzen​

Die besten Ideen aus der Chefetage haben keinen Erfolg, wenn sich ihre Mitarbeiter damit nicht wohlfühlen. Zufriedene Mitarbeiter werden dies auch kommunizieren und ihr eigenes Krankenhaus potentiellen Arbeitnehmern und Patienten empfehlen. Eine ausgeprägte Feedbackkultur scheint auf den ersten Blick vielleicht nicht rentabel, aber es lohnt sich durchaus auf lange Sicht, seine Mitarbeiter einzubinden und als Sprachrohr zu nutzen.

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