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3 Minuten Lesezeit (512 Worte)

Alle unter einem Dach: Erfolgreiche Teamführung im Krankenhaus

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Der demografische Wandel hat nicht nur enorme Auswirkungen auf das Patientenspektrum im Krankenhaus, sondern auch auf die Bandbreite der Mitarbeiter. In Zukunft werden im Krankenhaus so viele Generationen wie noch nie unter einem Klinikdach arbeiten. Eine clevere Teamführung kann Konflikten vorbeugen. Der 63 Jahre alte Chefarzt, der kurz vor der Rente steht und sich wünscht, dass ihm sein Team kommentarlos alle Wünsche erfüllt, die 44-jährige Oberärztin, für die die Balance von Familie und Job im Mittelpunkt steht und der 27-jährige Assistenzarzt, der am liebsten gleich am ersten Tag den gesamten OP Plan umkrempeln möchte – sie alle wünschen sich ein Führungskonzept, das ihren Bedürfnissen gerecht wird. 

Teamführung als Voraussetzung

Unterschiedliche Generationen haben auch unterschiedliche Vorstellungen von gutem Führungsverhalten. Deshalb sollte jeder Abteilungsleiter die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter kennen. Das Ärzteblatt hat sich genauer damit befasst, welche Generationen es auf dem Arbeitsmarkt überhaupt gibt und welche Prioritäten diese haben:

  • Wirtschaftswunder-Generation („Nur wer hart arbeitet verdient Anerkennung")
  • Babyboomer („Meine Arbeit ist mein Lebensmittelpunkt")
  • Generation X („Teures Auto statt Familienurlaub")
  • Generation Y („Überstunden? Nein, da habe ich schon eine private Verabredung")

Ob es wirklich sinnvoll ist, alle Mitarbeiter in ihre jeweilige Generationenschublade zu stecken und strikt nach allgemeinen Befindlichkeitskriterien zu behandeln ist fraglich, denn so fallen auch viele aus dem Raster. Was ist z.B. mit der Oberärztin, die mehr Zeit mit ihren Enkeln verbringen möchte und jetzt das Prinzip der Work-Life-Balance für sich entdeckt? Oder dem Assistenzarzt, der einen autoritären Führungsstil gar nicht schlecht findet? Zuhören und Handeln sind angesagt und das am besten durch regelmäßiges Qualitätsmanagement und Mitarbeitergespräche. 

Was macht gute Teamführung aus?

Arbeitspsychologin Cornelia Strecker forscht seit 2015 im Rahmen des Projektes WELL-MED an der Universität Innsbruck daran, inwiefern das Wohlbefinden und die Gesundheit von MedizinstudentInnen und Assistenz- sowie FachärztInnen im Krankenhausalltag bewahrt und gefördert werden können. Dazu gehört natürlich auch, wie ein positives Arbeitsklima, gerade in generationenübergreifenden Teams, geschaffen werden kann.

Drei wichtige Maßnahmen einer gesunden Teamführung unterschiedlicher Mitarbeiter haben sich für Frau Strecker aus Literatur und Forschungspraxis ergeben:

  • gemischte Teams und Teambuilding-Maßnahmen: Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis werden gefördert, Vorurteile werden abgebaut
  • Mentoring-Systeme: Einsteiger lernen von erfahrenen Arbeitnehmern, Erfahrungsaustausch findet statt, Wissen wird bewahrt
  • Diversity-Management: personelle Vielfalt anerkennen und Strukturen schaffen, unter denen unterschiedliche Mitarbeiter ihre individuellen Potentiale entfalten können

„Noch bis 2017 werden neue Daten für das Projekt WELL-MED erhoben, aber es lassen sich bereits erste Tendenzen ablesen: gegenseitige Wertschätzung, Respekt, ein offener Umgang mit Konflikten und ein gewisser Tätigkeitsspielraum scheinen die Anwendung individueller Stärken im Arzt-Beruf im Krankenhaus zu fördern. [...] Weiterhin ist aus unseren Ergebnissen abzulesen, dass Mitarbeiter, die dort arbeiten, wo sie ihre Stärken einsetzen können, ein höheres Engagement bei der Arbeit zeigen, geringere Burnout-Werte haben und bei stabiler mentaler Gesundheit sind."

nach Cornelia Strecker

Egal ob alter Klinikhase oder Greenhorn: generationengerechte Teamführung heißt seine MitarbeiterInnen genau zu kennen und echtes Interesse an ihren Bedürfnissen zu haben. Methoden wie Mentoring-Programme oder Teambuilding-Maßnahmen stärken das gegenseitige Verständnis und den Zusammenhalt untereinander. Zeit für die Konzeption solcher Maßnahmen ist nicht verschwendet, denn in Zeiten des Fachkräftemangels sind es gerade diese Faktoren, die den Unterschied machen und Ihrem Haus einen klaren Standortvorteil verschaffen!

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