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Der Ratgeber
von BeyondHealth
Dr. Know beleuchtet die Themen, die angehende und praktizierende Mediziner bewegen: Vom Jobwechsel über die Facharztwahl bis zum Klinikalltag.

Geheimnis Gehalt: Was verdient ein Assistenzarzt?


Über Geld spricht man nicht
– wir schon!

Man möchte anderen Menschen helfen, der Gesellschaft etwas zurückgeben, man will vielleicht einen respektablen Beruf und soziales Ansehen, man interessiert sich für Anatomie und Psyche – so ungefähr lauten meist die Gründe, aus denen sich junge Menschen für ein Medizinstudium entscheiden.
Wenig öffentlich gesprochen wird hingegen über ein weiteres Kriterium: Die guten Einkommenschancen, die Sie als Arzt haben. Denn auch wenn die Studien- und Weiterbildungszeit lang und der Werdegang anspruchsvoll ist, lohnt sich der Job – insbesondere nach der Facharztausbildung zählt man im Arztberuf zu den Top-Verdienern. Und das ist schließlich immer noch der längste Teil Ihres Berufslebens.
Für eine bessere Lesbarkeit wird in unserem Ratgeber auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten immer gleichermaßen für alle Geschlechter.

Einstiegsgehalt als Assistenzarzt

Aller Anfang ist ...
lukrativ!
Was verdient denn nun ein Assistenzarzt ganz konkret? Wir haben die verschiedenen Tarife zum Assistenzarzt-Gehalt für Sie in der Tabelle zusammengestellt. Berücksichtigen Sie dabei immer, dass sich die Angaben auf das Brutto-Gehalt als Assistenzarzt beziehen – Ihr Nettogehalt als Assistenzarzt hängt von persönlichen Faktoren ab, die wir später noch genauer beleuchten und ist dementsprechend niedriger.

Tarifverträge, die eine Rolle beim Gehalt für einen Assistenzarzt spielen

In der Regel richtet sich das Assistenzarzt-Gehalt nach einem bestehenden Tarif. Zu den beiden gängigsten Modellen zählen der Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser (TV-Ärzte VKA) und der Tarifvertrag der Unikliniken (TV-Ärzte TdL).
Private Klinikkonzerne haben jeweils eigene Tarifverträge, die meist zwischen den beiden Tarifen oder sogar unter dem kommunalen Tarif liegen. Das Gehalt für einen Assistenzarzt kann dementsprechend von den beiden genannten Tarifverträgen abweichen, im Durchschnitt liegt der Verdienst im ersten Jahr bei etwa 4.600 Euro brutto. Das Gehalt wird automatisch jedes Jahr angepasst, so dass Sie nach fünf Jahren im Schnitt mit einem Assistenzarzt-Gehalt in Höhe von etwa 5.900 brutto rechnen können.

Was verdient ein Assistenzarzt, wenn das Gehalt nach Tarif berechnet wird?

Wie genau der Verdienst in den jeweiligen Tarifen VKA und TdL aussieht, zeigt unsere Tabelle: Sie sehen, das Assistenzarzt-Gehalt nach Tarif VKA liegt unter dem Assistenzarzt-Gehalt nach Tarif TdL.
Davon alleine sollten Sie die Entscheidung für eine Stelle aber keinesfalls abhängig machen – beziehen Sie immer auch Faktoren wie zum Beispiel Wohnortnähe, Infrastruktur in der jeweiligen Region, Miet- und Lebenshaltungskosten etc. mit ein. Was nützt zum Beispiel eine etwas höhere Vergütung in einer viel teureren Stadt?
Uniklinikenkommunale Krankenhäuser
Stufe 1 / 1. Jahr
4.747 Euro
4.602 Euro
Stufe 2 / 2. Jahr
5.016 Euro
4.863 Euro
Stufe 3 / 3. Jahr
5.208 Euro
5.049 Euro
Stufe 4 / 4. Jahr
5.541 Euro
5.372 Euro
Stufe 5 / 5. Jahr
5.938 Euro
5.758 Euro
Stufe 6 / 6. Jahr
6.093 Euro
5.916 Euro

Wichtig:

Bei allen Tarifverträgen richtet sich die Stufe, in der Sie sich befinden, nur nach Ihrer ärztlichen Berufserfahrung. Es spielt keine Rolle, ob Sie die Fachrichtung, das Krankenhaus oder sogar beides wechseln! Wenn Sie in Stufe 3 eingruppiert waren, beginnen Sie nicht wieder bei Stufe 1, sondern bleiben in der entsprechenden oder folgenden Stufe. Prüfen Sie das bei einem Jobwechsel unbedingt auf Richtigkeit – so mancher Arbeitgeber gruppiert versehentlich falsch ein!

Ihre Eingruppierung richtet sich dann nach Tarif und Jahren: Im Tarif für Unikliniken werden Sie in die Entgeltgruppe Ä 1 eingestuft, beim Tarif für kommunale Krankenhäuser hingegen werden die Entgeltgruppen mit römischen Ziffern, als Assistenzarzt Gruppe I, bezeichnet. Die Stufen stehen für die Jahre, die Sie bereits als Assistenzarzt tätig sind.
Absolvieren Sie Ihre Zeit als Assistenzarzt weder an einer Uniklinik noch an einem kommunalen Krankenhaus, dann gilt der Tarifvertrag des jeweiligen privaten Krankenhauskonzerns. Zudem kann es zu regionalen Abweichungen kommen, denn auch die Bundesländer haben teilweise unterschiedliche Tarifverträge. Gerne prüfen wir im Rahmen unseres Karrieremanagements für Ärzte Ihre individuellen Verdienstmöglichkeiten.

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Bereitschaft zahlt sich aus

Darf’s noch etwas mehr sein?
Zu dem „Grundgehalt“ als Assistenzarzt kommt allerdings noch der eine oder andere Zuschlag, der die Vergütung deutlich attraktiver macht – die Rede ist von Bereitschaftsdiensten.
Hier hängt die Bezahlung ebenfalls von verschiedenen Faktoren ab: Bereitschaftsdienste, in denen Sie nicht gerufen wurden, werden oftmals nur mit weniger als 60 Euro pro Nacht bezahlt. Werden Sie gerufen, richtet sich die Vergütung nach der Länge des Einsatzes, wobei der normale Stundenlohn plus Zuschläge gezahlt wird. Klingt nicht besonders lohnend, kann aber das Assistenzarzt-Gehalt gut und gerne um bis zu 1.500 Euro aufstocken! Ein ordentlicher Betrag, der sich auf Ihrem Lohnzettel deutlich bemerkbar machen sollte.

Wie errechnet man das Nettogehalt als Assistenzarzt?

Was am Ende bleibt.
Alle Angaben in Tarifen und Tabellen sind zumeist Bruttobeträge – das Nettogehalt liegt naturgemäß darunter, so auch beim Assistenzarzt. Netto nennt man den tatsächlichen Lohn, der Ihnen nach Abzug der gesetzlichen Abgaben vom Arbeitgeber aufs Konto überwiesen wird. Zu den Abgaben zählen Steuern wie Lohn- und Kirchensteuer und bei (sehr) gutem Einkommen der Solidaritätszuschlag sowie Beiträge zu Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Um Ihr persönliches Nettogehalt zu berechnen, nutzen Sie am besten einen Online-Brutto-Netto-Rechner, damit Sie gut planen können und immer wissen, wie viel Geld Sie zur Verfügung haben.

Die Aussichten nach der Weiterbildung

Top-Job Arzt?
Nach der oft entbehrungsreichen und wenig lukrativen Studienzeit erscheint Ihnen vermutlich der Verdienst als Assistenzarzt gar nicht schlecht – und das ist er auch nicht. Noch viel besser sind die Chancen allerdings nach der Zeit als Assistenzarzt, denn als Facharzt stehen Ihnen unglaublich viele Möglichkeiten offen. Und auch in finanzieller Hinsicht rentiert sich die lange Ausbildungszeit nun so richtig.
Nutzen Sie einfach einen Online-Brutto-Netto-Rechner, um mit wenigen Klicks Ihr persönliches Nettogehalt als Assistenzarzt auszurechnen!

Deutschlands bestbezahlter Job ist der Chefarzt!

Laut Gehaltsatlas 2021 teilen sich Mediziner unabhängig vom Arbeitsort einmal mehr die vorderen Plätze im deutschen Einkommensranking: Die Goldmedaille geht wie schon im Vorjahr wieder an die Chefärzte (196.300 Euro Jahresbrutto im Schnitt), auf Platz zwei folgen die Oberärzte (121.700 Euro Jahresbrutto im Schnitt). Rosige Aussichten also, zumindest finanziell, denn die Entscheidung für den Arztberuf ist in jedem Fall eine lohnenswerte, solange man dabei nicht vergisst, dass es sich meist auch um einen der anspruchsvollsten und intensivsten Jobs handelt.

3 Tipps für Ihre Gehaltsverhandlung als Assistenzarzt:

1. Paket schnüren

Haben Sie auch in Gehaltverhandlungen nicht nur die reine Zahl im Blick, sondern immer das Gesamtpaket – denn richtig gute Rahmenbedingungen machen auf Dauer immer noch mehr Spaß als Geld im Abtörner-Arbeitsklima.

2. More is more

Bescheidenheit ist in Gehaltverhandlungen absolut fehl am Platze! Informieren Sie sich, wie Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen und setzen Sie dort oder sogar darüber an. Vergessen Sie nie: Sie sind der Beste für den Job, nicht der Bezahlbarste.

3. Hartnäckig bleiben

Sie nennen Ihren Wunschbetrag, der Arbeitgeber macht einen zu niedrigen Gegenvorschlag? Dann heißt es dranbleiben statt abnicken – geben Sie sich nicht mit der erstbesten Antwort zufrieden, auch wenn sich das erst einmal unangenehm anfühlt.

Verdienst-Check:
Was sagt denn Ihr Portemonnaie?

Vielleicht sind Sie nicht sicher, welches Gehalt Sie nach Ihrer Weiterbildungszeit erzielen können, vielleicht wissen Sie trotz unserer Tipps nicht genau, wie Sie es am besten verhandeln. Oder es fehlt noch der richtige Job, der die perfekte Mischung aus Vergütung und soften Faktoren ist? Dank unseres Karrieremanagements für Assistenzärzte konnten wir in den letzten Jahren eine Menge Erfahrung sammeln – gerne beraten wir auch Sie und sprechen mit Ihnen im Detail über die Themen Geld und Vergütung. Wir unterstützen Sie außerdem auf Wunsch bei Vertragsverhandlungen mit Ihrem neuen Arbeitgeber.
Der Stellenmarkt gibt Ihnen einen ersten Eindruck unserer Partnerkliniken und den angebotenen Ärztestellen, schauen Sie doch mal unverbindlich rein.

Oft gestellte Fragen

Für alle Eiligen haben wir hier die Kurzfassung auf die am meisten gestellten Fragen rund um das Gehalt als Assistenzarzt zusammengefasst. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Bewerbung und sind bei weiteren Fragen gerne für Sie da!
Welchem Tarifvertrag ist ein Assistenzarzt angeschlossen?
Zu den beiden gängigsten Modellen zählen der Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser (TV-Ärzte VKA) und der Tarifvertrag der Unikliniken (TV-Ärzte TdL). Private Klinikkonzerne haben jeweils eigene Tarifverträge, die meist zwischen den beiden Tarifen oder unter dem kommunalen Tarif liegen.
Was verdient ein Assistenzarzt?
Das Gehalt eines Assistenzarztes in Deutschland liegt im Durchschnitt im ersten Jahr bei etwa 4.600 Euro brutto. Das Gehalt wird automatisch jedes Jahr angepasst, so dass man nach fünf Jahren im Schnitt mit einem Assistenzarzt-Gehalt in Höhe von etwa 5.900 brutto rechnen kann.
Sollte man sich aus finanziellen Gründen für eine Stelle als Assistenzarzt entscheiden?
Keinesfalls, man sollte immer auch Faktoren wie zum Beispiel Wohnortnähe, Infrastruktur in der jeweiligen Region, Miet- und Lebenshaltungskosten etc. mit einbeziehen. Was nützt eine höhere Vergütung in einer teureren Stadt?
Was ist die Eingruppierung als Assistenzarzt?
Die Eingruppierung richtet sich nach dem Tarif und den gearbeiteten Jahren: Im Tarif für Unikliniken wird man in die Entgeltgruppe Ä 1 eingestuft, beim Tarif für kommunale Krankenhäuser hingegen werden die Entgeltgruppen mit römischen Ziffern, als Assistenzarzt Gruppe I, bezeichnet. Die Stufen stehen für die Jahre, die man bereits als Assistenzarzt tätig ist.
Verliert man bei einem Jobwechsel die Gehaltsstufe als Assistenzarzt?
Nein! Bei allen Tarifverträgen richtet sich die Stufe, in der man sich befindet, nur nach der ärztlichen Berufserfahrung. Es spielt keine Rolle, ob man die Fachrichtung, das Krankenhaus oder sogar beides wechselt.
Was kann ein Assistenzarzt zum Grundgehalt dazu verdienen?
Zum Grundgehalt als Assistenzarzt kommen die Zuschläge für Bereitschaftsdienste. Bereitschaftsdienste, in denen man nicht gerufen wird, werden oft nur mit 60 Euro/Nacht bezahlt. Bei Ruf richtet sich die Vergütung nach der Länge des Einsatzes (üblicher Stundenlohn plus Zuschläge). So lassen sich monatlich bis zu 1.500 Euro dazu verdienen.
Wie errechnet man das Nettogehalt als Assistenzarzt?
Angaben in Tarifen und Tabellen sind Bruttobeträge. Netto nennt man den tatsächlichen Lohn, der nach Abzug der gesetzlichen Abgaben vom Arbeitgeber aufs Konto überwiesen wird. Zu den Abgaben zählen Steuern wie Lohn- und Kirchensteuer und bei (sehr) gutem Einkommen der Solidaritätszuschlag sowie Beiträge zu Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.