Verbrennungsgefahr: Rechtzeitig einem Burn-Out vorbeugen
Hier und da mal eine Überstunde – wo ist das Problem? Natürlich, Engagement ist nichts Schlechtes, gerade im fordernden Arztberuf. Doch wenn Überstunden die Regel sind und Müdigkeit und Kopfschmerzen einfach dazugehören, sollten Sie unbedingt einem drohenden Burn-Out vorbeugen! Vielleicht mit einem Sabbatjahr?
Ärztinnen und Ärzte sind besonders gefährdet
Bis zum Zusammenbruch ist es zwar ein langer Weg, aber er geht stetig bergab. Ein diffuses Gefühl davon, dass irgendetwas nicht stimmt, ständige Überlastung und Frust sind Symptome, die wahrscheinlich jeder schon einmal in Ausbildung und Beruf empfunden hat. Doch verschwinden diese Gefühle über einen längeren Zeitraum nicht und werden schlimmer, sollte man ehrlich zu sich selbst sein und nach Hilfe suchen. Pro Psychotherapie e.V. hat einen Test entwickelt, bei dem Sie einen ersten Eindruck bekommen können, ob Sie einem Burn-Out vorbeugen sollten. Die Ärztekammer Nordrhein-Westfalen ist der Meinung: Überstunden begründen Burn-Out bedingte Ausfälle nicht vollständig. Die zunehmende Ökonomisierung im Gesundheitswesen erhöht auch den Druck auf die Leistungen von Ärztinnen und Ärzten. Bürokratische Mehrarbeit und eine schlechte Stimmung im Team, durch strenge hierarchische Strukturen, erhöhen die körperlichen wie mentalen Belastungen ebenfalls. Langfristig kann nur eine starke Ärztegemeinschaft diesen Belastungen entgegentreten und zwar mit selbstbewussten, gemeinsamen Forderungen und vermehrtem Verständnis für Schwächen.
Wie kann ich Burn-Out vorbeugen?
Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper kann zu Beginn der Symptomatik sehr hilfreich sein. Pro Psychotherapie e.V. hat ein paar Tipps aufgelistet, mit denen Sie Erschöpfung und Überforderungen entgegenwirken können. Auch eine berufliche Auszeit kann dabei helfen, die Akkus wieder aufzutanken.
Das Einlegen eines Sabbatjahres wird bei Arbeitnehmern zunehmend beliebter. Ein Sabbatjahr, weitläufig auch unter der englischen Bezeichnung Sabbatical bekannt, ist eine temporäre Auszeit vom Berufsleben, die sich über wenige Wochen bis hin zu einem Jahr erstrecken kann. Diese kann helfen, dem Stress durch zu hohe Arbeitsbelastung effektiv entgegenzuwirken: Abstand nehmen, durchatmen, Kraft schöpfen und voller neuer Motivation zum Arbeitsplatz zurückkehren. Reisen in ferne Länder, freiwilliges Engagement und persönliche Weiterbildung stehen dabei ganz weit oben auf der Wunschliste zukünftiger Aussteiger. Wo eine berufliche Auszeit bei Beamten und Lehrern ein akzeptiertes Mittel ist, scheuen sich Ärztinnen und Ärzte noch oft davor. Die Aachener Agentur NATUCATE widmet sich der individuellen Gestaltung und Organisation von Sabbaticals in Verbindung mit dem freiwilligen Einsatz in Arten- und Naturschutzprojekten – und das weltweit. Der aktive Beitrag zum guten Zweck, Entfaltung inmitten der Natur sowie persönliche Aus- und Weiterbildung stehen hier im Fokus.
Abenteuer in der Natur statt Terminstress
„Ich bekomme oft Anrufe von Menschen, die den Wunsch nach Veränderung im Rahmen einer beruflichen Auszeit haben. Sie kommen mit tollen Ideen, sind neugierig und wollen sich engagieren im Natur- und Artenschutz", sagt Daniel Kaul, Gründer und Geschäftsführer der Agentur. Diese kreiert aus ihrem vielfältigen Portfolio ein individuelles Sabbatjahr, in welchem die Schwerpunkte auf Freiwilligenarbeit in Natur- und Artenschutzprojekten sowie persönlichem Bildungs- und Naturerlebnis liegen. „Mögliche Optionen belaufen sich beispielsweise auf eine Rangerausbildung in Afrika, ein Praktikum im Regenwald Perus oder den Schutz von Meeresschildkröten auf Hawaii." Leistungsdruck und Terminstress rücken inmitten der unberührten Natur in den Hintergrund. Stattdessen stehen die Erforschung fremder Länder und Kulturen, das Entdecken bisher unbekannter Talente und das Wachsen an neuen Herausforderungen im Mittelpunkt.