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6 Minuten Lesezeit (1248 Worte)

So gelingt die Kommunikation zwischen Arzt und Patient

Kommunikation zwischen Arzt und Patient

Ob aus Vorsorge oder mit akuten Symptomen - der Gang zum Arzt ist nie angenehm. Meist schwingt die Sorge mit, eine unerwünschte Diagnose zu erhalten oder der gesundheitliche Zustand hat sich seit dem letzten Arztbesuch nicht verbessert. In jedem Fall hoffen Patienten im Arztgespräch auf ein Wort der Aufmunterung, dass alles wieder gut wird. Laborwerte, Messdaten und Diagnosen helfen dem Arzt, aber nicht dem Patienten. Neben aller Medizin muss die Menschlichkeit erhalten bleiben. Wie das gelingt, lesen Sie hier.

Fürsorge statt Diagnose im Patientengespräch

Jeder Abnormalität des menschlichen Körpers wird eine Bezeichnung gegeben. Doch ein Patient wünscht sich nur, dass ihm im Krankheitsfall gesagt wird, dass es "nicht schlimm" sei und dass es ihm bald wieder gut geht. Handelt es sich um einen grippalen Infekt, ist es einfach, den Patienten zu beruhigen. Geht es hingegen um Gelenkschmerzen, die nachlassende Sehkraft oder Symptome, die mittels Differenzialdiagnostik bewertet werden müssen, steigt die Angst. Deshalb ist jedes Ihrer Worte von Bedeutung und Sie müssen sich der Auswirkungen innerhalb der Patientenkommunikation bewusst sein. Mit Worten können Sie beruhigen oder den Zustand des Patienten verschlimmern.
 

Menschen fürchten sich davor, nicht wieder gesund zu werden. Dementsprechend müssen Sie als Arzt das Patientengespräch so gestalten, dass der Fokus des Patienten auf etwas Positives gelenkt wird. Während Sie nur die Untersuchung machen, eine Diagnose stellen und Überweisungen sowie Medikamente verschreiben, legt der Patient sinnbildlich sein Leben in Ihre Hände und fixiert sich auf ärztliche Aussagen. Ihre Kommunikation mit Patienten sollte daher immer positiv orientiert und stützend sein. Selbst da, wo physisch betrachtet noch keine Verbesserung in Sicht ist.

Was wünscht sich ein Patient im Arztgespräch?

Wer zum Arzt geht, wünscht sich:

  • Mitgefühl
  • Zeit für ein ausführliches Gespräch
  • Ernsthaftigkeit und Aufmerksamkeit
  • Empathie

Vielleicht ist es Ihnen gar nicht bewusst, aber Ihre Worte entscheiden darüber, ob der Patient hoffnungsvoll nach Hause geht oder nach einer negativen Diagnose den Lebensmut verliert. Wer mit Menschen zu tun hat, muss mit der menschlichen Psyche und den Auswirkungen vertraut sein, die ein Patientengespräch hervorrufen kann. Menschen kommen nicht zu Ihnen, um behandelt zu werden. Patienten suchen Sie auf, um von Ihnen zu hören, dass sie wieder gesund werden. Viele Menschen beginnen nach einer positiven Diagnose, Gedanken der Heilung zu entwickeln und zu akzeptieren. Der gesamte Körper wird in freudige Erwartung versetzt, sodass sich die Regeneration beschleunigt. Ein "falsches" Wort kann Patienten dagegen in eine Depression rutschen lassen und ihnen den gesamten Lebensmut nehmen.​

Empathie als Schlüssel bei der Kommunikation mit Patienten

 Jede Arbeit wird irgendwann zur Routine. Speziell im Arztberuf kann das zum Verhängnis werden, denn die Basis der Arzt Patient Kommunikation ist Empathie. Sie dürfen nicht nur intellektuell verstehen, was Ihr Gegenüber quält oder den Symptomen einen Namen geben. Sie müssen einem Patienten nonverbal das Gefühl vermitteln können, dass Sie wissen, wie es ihm geht. Dass Sie die Schmerzen und Ängste mitempfinden können und die Symptome vielleicht schon selbst durchlebt haben. Sie sind der Mensch, von dem der Patient Hilfe und emotionale Zuwendung erwartet.

Ein gutes Arztgespräch ist immer mit Emotionen verbunden. Läuft die Patientenkommunikation nur auf der rationalen Ebene ab, kann und wird sich der Patient nicht wohlfühlen. Dann haben Sie sich nicht auf allen Ebenen mit dem anderen Menschen verbunden und dieser wird Ihre Praxis unzufrieden verlassen. Sie haben möglicherweise Laborwerte interpretiert und erklärt, aber Sie haben den Menschen nicht berührt. Dabei macht diese Fähigkeit den größten Bereich der Kommunikation mit Patienten aus.

Wie Sie eine emotionale Beziehung zum Patienten herstellen

Ihr Patient ist mehr als die Summe seiner Symptome. Lösen Sie daher Ihren Verstand bei der Kontaktaufnahme von dem, was Ihre Augen sehen und konzentrieren Sie sich für einen Moment auf Ihr Herz. Was sich beim Anblick eines Babys von ganz alleine an Gefühlen einstellt, müssen Sie beim Kontakt mit Erwachsenen bewusst aufrufen. Sobald Sie sich innerlich sagen, dass Sie diesem Menschen helfen und seine Gesundheit wieder zum Vorschein bringen wollen, verlegt sich der Fokus vom Krankheitsgeschehen auf den Menschen und seine Befindlichkeit. In diesem Moment kommen Sie wieder bei der Ursache Ihrer Arbeit an, dem Mitgefühl für leidende Menschen.

Sie brauchen sich nicht in Gesprächstechniken zu üben, denn diese klingen unecht und aufgesetzt, wenn sie nur auf rationaler Ebene stattfinden. Sie bräuchten noch nicht einmal Arzt zu sein - ein aufmunterndes und persönliches Wort, das ehrlich gemeint an den Patienten gerichtet ist, bewirkt meist mehr als jede Tablette. Behandeln Sie Menschen nicht als Träger von Symptomen. Sorgen Sie stattdessen für sie. Lebt dieser Wunsch in Ihnen, wissen Sie immer, welches das richtige Wort in der betreffenden Situation ist und erleben eine gute Kommunikation mit Patienten.

Das Arzt-Patienten-Gespräch mit Verstand und Herz

Sie kennen doch den Satz: "Man sieht nur mit dem Herzen gut." Wenn Sie in jedem Patienten einen emotional nahestehenden Menschen sehen würden, wäre Ihre Kommunikation mit Patienten automatisch perfekt. Dann würden Sie nicht zuerst in der Krankenakte lesen, sondern diese zur Seite legen, Ihrem Gegenüber in die Augen schauen und seine Ausstrahlung auf sich wirken lassen. Sie würden ihn oder sie fragen, ob das Frühstück gut und wie die Nacht war. So könnten Sie eine Beziehung aufbauen, die dem Patienten Sicherheit und Vertrauen schenkt.

Seien Sie zuerst Mensch und Freund und erst im zweiten Schritt der rationale Arzt. Ist in Ihrer Familie jemand krank, zitieren Sie auch nicht zuerst die Fachbegriffe für die Symptome, sondern sind garantiert bemüht, es Ihren Lieben mit einer Wärmflasche, einem Tee oder einer Umarmung so leicht wie möglich zu machen. In der Praxis nutzen Sie vom Herzen kommende Worte, um die gleiche Verbindung mit fremden Menschen herzustellen.

Fangen Sie die Menschen wieder auf

Sehen und verbalisieren Sie im Arztgespräch etwas Positives. Seien Sie wie eine Mutter, die nur das Beste für ihr Kind möchte. Wie die Umstände auch sind, Mütter sehen in ihren Kindern immer mehr als das, was der Nachwuchs gerade lebt und kann. Patienten sind im übertragenen Sinn wie Kinder, die zu Ihnen kommen und getröstet werden wollen. Damit sie dadurch neuen Lebensmut fassen können. Deshalb sollten Sie niemals eine Situation als aussichtslos beurteilen. Vielleicht sind Sie mit IHREM Wissen am Ende, aber das kann lediglich Ihre Diagnose sein. Seien Sie im Patientengespräch ehrlich und geben Sie Grenzen zu. Aber lassen Sie dem Betreffenden immer die Hoffnung, damit er auch ohne Ihre Hilfe einen Ausweg finden kann.

Die eigenen kommunikativen Fähigkeiten auf- und ausbauen

Die Art der Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist für das wohlbefinden und genesen der Patienten entscheidend. Stellen Sie sich daher von Zeit zu Zeit einfach die Frage, ob Sie selber mit Ihrer Arzt zu kommunizieren zufrieden sind oder ob Sie selber Verbesserungspotenzial sehen. Gerade am Anfang der Karriere ist es sinnvoll für sich selber festzulegen, wie man mit den Patienten kommunizieren möchte. Die kommunikativen Fähigkeiten auszubauen ist daher ähnlich wichtig wie die fachlichen Fertigkeiten stets weiterzuentwickeln.

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