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3 Minuten Lesezeit (596 Worte)

Weltnichtrauchertag: Ärzteverbände drängen auf Maßnahmen gegen Tabaksucht

Die Tabakentwöhnung fällt den meisten Rauchenden schwer.

Jährlich am 31. Mai findet der von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufene Weltnichtrauchertag statt. In Deutschland nutzen die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen diesen Tag, um auf die vielfältigen Risiken des Rauchens hinzuweisen. Dieses Jahr stand der Tag unter dem Motto "Kill yourself starter kit - Lass dich nicht manipulieren".

Gesundheitliche Gefahren für Raucher und Passivraucher

Die Deutsche Krebshilfe und andere im Aktionsbündnis Nichtrauchen organisierte Verbände warnen eindringlich vor dem Rauchen. Sie weisen darauf hin, dass Schadstoffe wie Nikotin die Gesundheit auf vielfältige Weise gefährden. So verursachen sie zahlreiche Krebsarten, besonders häufig ist in diesem Zusammenhang Lungenkrebs. Aber auch andere Krebsarten können auf Tabakkonsum basieren. Darüber hinaus betonen Mediziner, dass Raucher für viele weitere Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen anfällig sind. Einen Schwerpunkt der Lobbyarbeit legt das Aktionsbündnis auf den Nichtraucherschutz sowie auf die Prävention bei Jugendlichen. Zum
Weltnichtrauchertag 2020 nimmt es die Marketingstrategie der Tabakkonzerne ins Visier. Deren Werbung zielt vor allem auf junge Menschen, neuerdings mit E-Zigaretten als angeblich gesündere Alternative.

Hohe gesellschaftliche Kosten des Rauchens

Die Mitgliedsverbände des Aktionsbündnisses wie die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin erinnern regelmäßig daran, was das Rauchen den Staat und damit die gesamte Bevölkerung kostet. Wissenschaftler schätzen die direkten jährlichen Kosten für das Gesundheitssystem auf 25,4 Milliarden Euro. Es kommen indirekte Schäden hinzu, welche Experten auf etwa 54 Milliarden Euro im Jahr schätzen. Dazu gehören Produktivitätsverluste in der Wirtschaft, die erkrankte Raucher verantworten. Teilweise sind die Studien zu den indirekten Kosten wissenschaftlich umstritten, aber in einem sind sich alle Mediziner und Ökonomen einig: Die gesellschaftlichen Kosten sind immens.

E-Zigarette als gesündere Alternative? Mediziner warnen

Seit mehreren Jahren steigen zunehmend mehr Raucher auf-E-Zigaretten um. Die Industrie bewirbt diese Variante des Rauchens als gesünder. Mediziner sehen das anders, die Krebshilfe nennt die E-Zigarette "Wolf im Schafspelz". Die Experten nennen zwei Gründe: Erstens gehen ihrer Meinung nach auch mit dem Konsum von E-Zigaretten enorme gesundheitliche Gefahren einher, weil Nutzer eine Vielzahl an kleinen Feinstaubartikeln einatmen und viele Liquids Nikotin und weitere Schadstoffe enthalten. Zweitens glauben Mediziner, dass es sich bei der E-Zigarette um eine Einstiegsdroge für Kinder und Jugendliche handelt. Die Industrie meint, dass Raucher die E-Zigarette als gesündere Alternative vorziehen.

Kritiker vermuten den gegenteiligen Effekt: Nichtraucher lassen sich von der Werbung und den vielfältigen attraktiven Aromen von der E-Zigarette überzeugen und ziehen später andere Tabakprodukte vor. Zum Weltnichtrauchertag 2020 thematisiert das Aktionsbündnis Nichtrauchen diese Problematik und drängt unter anderem auf eine Besteuerung von E-Zigaretten

Nichtraucherschutz verbessert: Anti-Nikotin-Aktivisten dennoch unzufrieden

Der Staat hat den Nichtraucherschutz in den vergangenen Jahren verschärft. An vielen öffentlichen Orten und in privatwirtschaftlichen Einrichtungen ist Rauchen nicht mehr erlaubt, Beispiele sind Behörden, Universitäten und die Deutsche Bahn. Auch in gastronomischen Betrieben gestattet der Staat das Rauchen nur noch eingeschränkt. Aufgrund dieser Entwicklung würde naheliegen, dass die Verbände zum Weltnichtrauchertag ein positives Fazit ziehen. Das ist jedoch nicht der Fall. Mediziner betrachten die aktuellen Regelungen als unzureichend. So unterscheiden sich die Nichtraucher-Regelungen in Restaurants, Bars und Co. weiterhin erheblich, einige Bundesländer agieren liberal. Ein Beispiel macht die Unterschiede deutlich: In Bayern, NRW und im Saarland gelten generelle Rauchverbote in Gaststätten, alle anderen Bundesländer machen diverse Ausnahmen. Diese beziehen sich auf Einraumkneipen mit weniger als 75 qm und Nebenräume. Mediziner wünschen sich zum Weltnichtrauchertag und darüber hinaus eine einheitliche und verschärfte Regelung.

Weltnichtrauchertag 2020: Aktionsbündnis mit konkreten Forderungen

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen nimmt den Weltnichtrauchertag 2020 zum Anlass, Druck auf die Politik auszuüben. Die Verbände präsentieren eine Liste mit Forderungen, deren rasche Umsetzung sie wünschen. Dazu zählt das Verbot der Außenwerbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten. Auch Sponsoring und die kostenlose Abgabe dieser Artikel zu Promotionszwecken soll der Staat künftig unterbinden. Höhere Steuern für Tabakprodukte und die erstmalige Besteuerung von E-Zigaretten sollen die wahren gesellschaftlichen Kosten abbilden und das Rauchen unattraktiver machen. Last, not least: Die Mediziner plädieren dafür, dass Krankenkassen die Kosten für die Tabakentwöhnung übernehmen.

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